Streikende Fußballer – für viele Fans klingt das wie ein schlechter Witz. Schließlich geht es nicht um mickrige Gehälter, sondern um Millionensummen. Doch wer genauer hinsieht, erkennt: Spieler greifen nicht aus Jux zum Protest. Oft sind es gebrochene Versprechen, übervolle Spielpläne oder ein letzter Hebel im Ringen um einen Vereinswechsel.

Rein rechtlich gilt ihr Verhalten als Arbeitsverweigerung, ökonomisch verlieren meist beide Seiten – Klub und Spieler. Und trotzdem bleibt der Streik ein wiederkehrendes Mittel im Fußball. Heute beleuchten wir bei SLALOM, wie es dazu kommt, welche Folgen es hat – und warum am Ende fast niemand als Gewinner dasteht.

Diese vier Gratis-Artikel solltest du gelesen haben:

10 Dinge über streikende Fußballer (11FREUNDE)

Vom Discodancer Caiuby bis zu Bayerns Spielerrevolte – Arbeitskämpfe im Fußball sind mal egoistisch, mal solidarisch, aber selten langweilig.

Transfertheater beim FC Bayern (DIE ZEIT)

Lewandowski inszeniert seinen Abgang wie ein Bühnenstück – mit Allüren, Symbolik und der ewigen Frage, wer wen mehr braucht.

Streik oder Vertragsbruch? (Kanzlei Wüterich Breucker)

In Deutschland haben Fußballprofis kein Streikrecht – wer Training oder Spiel schwänzt, riskiert Strafen, verliert aber oft mehr als er gewinnt.

Lewandowski ignoriert, Bayern siegt (Südkurvenbladdl)

Kein Pfeifkonzert, kein Jubel – die Südkurve begegnet ihrem Ex-Torjäger mit kühler Gleichgültigkeit und feiert stattdessen Stehplatz-Comeback und einen 2:0-Sieg gegen Barcelona.

Hier gibt’s was auf die Ohren:

Mit der Reform der Champions League steigt die Zahl der Pflichtspiele für Topstars auf bis zu 80 pro Saison. Manchester Citys Rodri hält Spielerstreiks für denkbar und erhält Unterstützung. Im STADIONSPRECHER-Podcast wird diskutiert, ob solche Streiks im Profifußball überhaupt erlaubt sind – und welche rechtlichen Grenzen es gibt.

Für noch mehr Tiefgang – Drei kostenpflichtige Artikel:

Von Walter Frosch bis Ademola Lookman (kicker+)

Spielerstreiks gibt es seit Jahrzehnten – heute sind sie im Fußball so alltäglich wie umstritten.

Wenn der Wechselwunsch zum Bumerang wird (FAZ+)

Fußballer verfügen nicht über ein Streikrecht – Vertragsstrafen und fehlende Einsatzzeit können den eigenen Marktwert schneller senken als gedacht.

Ganz schön blöd – wenn Millionäre striken (NZZ+)

Viktor Gyökeres wollte weg aus Lissabon, doch statt höherer Aufgaben drohten ihm vor allem Imageschaden und sportlicher Stillstand.

Fürs Auge:

In aller Kürze:

@slalomreport

Lookmann, Isak & Co.: Wenn Fußballer die Arbeit niederlegen Streiks im Fußball sind nichts Neues – doch heute geht’s mehr denn je um 💰, Ma... See more

Eine letzte Kurve:

Streikende Profis – das klingt nach einem Luxusproblem. Millionäre, die nicht trainieren oder spielen wollen, weil sie wechseln möchten oder sich überlastet fühlen. Doch so simpel ist es nicht. Juristisch handelt es sich gar nicht um Streiks, sondern um Arbeitsverweigerung. Ein Risiko für die Spieler, die mit Strafen oder Gehaltskürzungen rechnen müssen. Gleichzeitig aber auch ein Dilemma für die Vereine, die ihre wertvollsten Assets verlieren könnten, ohne eine Ablöse zu kassieren.

Dass die Fronten so verhärtet sind, liegt auch daran, dass es neben dem Geld auch um Macht geht und das Wohlbefinden der Spieler. Rodri sprach jüngst von Streiks als letztem Mittel gegen einen übervollen Spielplan und bekam Rückendeckung von Kollegen und Funktionären. Andere Fälle zeigen dagegen, dass die „Streik-Karte“ oft als Druckmittel genutzt wird, um Transfers zu erzwingen. In diesem Sommer hatte Viktor Gyökeres damit Erfolg. Für Alexander Isak und Ademola Lookman hat sich das Theater bisher nicht gelohnt. Ob sich ihre Situation noch ändert, werden die letzten Wochen des Transferfensters zeigen.

So oder so: Gewinner und Verlierer wechseln ständig die Rollen. Mal ist es der Spieler, der sich durchsetzt, mal der Verein, der auf Zeit spielt und den Spieler halten kann. Das war schon in den 60ern bei Gehaltskämpfen in England so, das war bei Walter Frosch so – und das ist heute, im Zeitalter von neunstelligen Ablösesummen und übervollen Spielplänen, umso sichtbarer. Streiks im Fußball sind keine Modeerscheinung, sondern ein Symptom des Systems: ein Spiel, in dem Loyalität selten siegt und am Ende fast immer das Geld entscheidet.

Danke, dass du SLALOM diese Woche begleitet hast. Wir hoffen, die Kurve hat sich gelohnt.

Nächste Woche steuern wir das nächste Thema an. Hast du Themen, die dich beschäftigen oder möchtest du deine Meinung zu streikenden Fußballern mit uns teilen? Dann schreibe uns gerne eine Nachricht auf Instagram oder per Mail.

Bis bald,

Dein SLALOM-Team

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