
Seit Jahren wird Noah Atubolu als Kronprinz von Manuel Neuer und Marc-André ter Stegen als zukünftige Nr. 1 der deutschen Nationalmannschaft bezeichnet. Inzwischen ist die Nachwuchshoffnung 23 Jahre alt und hat schon so einiges erlebt.
60 Bundesliga-Spiele für den SC Freiburg und 22 Länderspiele für die U21-Nationalmannschaft stehen für ihn zu Buche. Er erntet Lob für seine Reflexe, gilt als Elfmeter-Killer und stellte mit über 500 Minuten ohne Gegentor jüngst einen Vereinsrekord des SCF auf.
Nach dem 2. Platz bei der U21-EM steht der Keeper in diesem Sommer besonders im Fokus. Experten sehen ihn bereit für den nächsten Schritt. Daher beleuchten wir bei SLALOM heute, was den 1,90-Meter-Mann als Mensch und Torhüter auszeichnet. Und welch schwierigen Weg er bislang hinter sich hat. Vorhang auf!
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Atubolu: U21-Held und Rekordhalter – bereit für mehr (FAZ):
Brillante U21-EM, Bundesliga-Bestmarken, starke Paraden. Doch reicht das schon für die A-Nationalelf?
Über Wackler zur Konstanz – Wie Atubolu Freiburg Stabilität gibt (SZ):
Elfmeterkiller, Rekordhalter, aber auch Unsicherheitsfaktor – warum Atubolu dennoch ein Gewinn ist.
Streich verteidigt Atubolu gegen Kritik – und bleibt überzeugt (kicker):
Öffentlicher Gegenwind, eigene Fehler – warum der SC weiter voll auf seinen Keeper setzt.
Torwart-Generation unter Druck – Warum es nicht nur Atubolu schwer hat (SZ):
Was Deutschlands Torwart-Ausbildung bremst – und was Atubolu von anderen abhebt.
Für noch mehr Tiefgang: Drei kostenpflichtige Artikel:
„Der Psychospiel-Experte“ (FAZ+):
Bundesligarekorde, Elfmeter-Killer, aber immer wieder auch krasse Patzer: Atubolus Spagat zwischen Genie und Wahnsinn.
Neuer-Vergleich als Fluch und Motivation (kicker+):
Atubolu spricht im kicker-Interview über Selbstzweifel und reflektiert seine Entwicklung zum stabilen Bundesliga-Keeper.
Deutschland im Torwart-Dilemma
Warum der Nachwuchs stockt, Spielpraxis fehlt – und Atubolu nur ein Symptom eines größeren Problems ist.
Hier gibt’s was auf die Ohren:
SC Freiburg Podcast
Noah Atubolu über den Profi-Alltag, Social-Media-Druck und Freiburger Wurzeln.
SLALOM-Fazit
Noah Atubolu ist einer der besten jungen Torhüter Deutschlands. Er bringt vieles mit, was moderne Keeper auszeichnet: Spielstärke, Reflexe, Präsenz auf der Linie. Freiburg schenkt ihm das Vertrauen, Atubolu zahlt dieses in Phasen mit überragenden Leistungen zurück – unter anderem durch einen Vereinsrekord von über 500 Minuten ohne Gegentor und vier parierte Elfmeter in Folge.
Aber: Wer den Nachfolger von Manuel Neuer in der Nationalelf sucht, muss sich von seinen romantischen Vorstellungen verabschieden. Atubolu zeigt Licht und Schatten, und das zeigen auch die Zahlen: Bei gehaltenen Elfmetern lag er im Vergleich aller Bundesliga-Keeper 2024/25 auf Platz 1, bei abgewehrten Schüssen und Paraden im Mittelfeld. Was die vereitelten Großchancen angeht, rangiert er nur auf Platz 19 von 21.
Das ist nicht ungewöhnlich für einen Torwart seines Alters. Torhüter erreichen ihre beste Phase oft erst mit Ende 20. Sein Weg verläuft bisher stabil, aber nicht spektakulär. Er ist ein solider Bundesliga-Torhüter, der herausragende Momente kreiert, dem zu einem Top-Keeper von Nationalmannschaftsformat aber die Konstanz fehlt.
Wenn er weiterhin regelmäßig spielt und Fehler machen darf, wird er sich weiterentwickeln. In einer Bundesliga, die jungen Keepern wenig Chancen einräumt, ist das keine Selbstverständlichkeit. Die Forderung lautet: mehr Konstanz, weniger Ausreißer, mehr Matchwinner-Qualität in Top-Spielen. Oder um es mit den Worten von Christian Streich zu sagen: „Wenn er den Weg so weitergeht, wird er ein richtig guter Bundesliga-Torwart. Wenn nicht – dann geht’s schief.“

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Nächste Woche steuern wir das nächste Thema an. Hast du Themen, die dich beschäftigen oder möchtest du deine Meinung zu Atubolu mit uns teilen? Dann schreibe uns gerne eine Nachricht auf Instagram oder per Mail.
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